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Komm, Komm Grundeinkommen. Von Christian Tod

Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Thema, das aus der politischen Diskussion vermutlich nicht mehr verschwinden wird. Mit großem Zugriff mit dem Thema vertraut macht der Dokumentarfilm „Komm, komm Grundeinkommen“, der in der Kinoversion „Free Lunch Society“ hieß (noch in der Mediathek von Arte)

Christian Tods Film „Free Lunch Society“ ist eine Reise durch Welt der Anhänger des bedingungslosen Grundeinkommens. Wir begegnen einschlägigen Protagonisten wie etwa dem Unternehmer Götz Werner, aber auch amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlern, Aktivisten aus der Schweiz. Der Autor sucht Modelle zum bedingungslosen Grundeinkommen in verschiedenen Ländern wie etwa Namibia. Oder Alaska, wo es seit den siebziger Jahren den Alaska Permanent Fund(APF) gibt. Hier wird seit den achtziger Jahren an alle Bewohner Alaskas eine Dividende auf die Gewinne aus der Erdölindustrie ausgeschüttet. Dieses Geld ist aus der ethischen Begründung, dass Gewinn aus Bodenressourcen allen Bürgern zusteht, zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die kein Politiker mehr aufheben könnte.

Der Film geht auch in die Geschichte zurück, etwa auf Versuche in den USA. Christian Tod sagte in einem Interview: „Es finden zur Zeit viele Experimente in Entwicklungsländern statt. Die ersten Experimente gab es in den sechziger Jahren in den USA. Das bedingungslose Grundeinkommen wurde damals ja von verschiedenster Seite propagiert–von Martin Luther King, Lyndon B.Johnson–d.h. die Elite in Washington war dem Thema gegenüber sehr offen und es stand kurz vor der Einführung. Daraufhin entstanden die teuersten Sozialexperimente der Geschichte, von denen heute kaum mehr jemand etwas weiß. Die Frage, wie sich das Grundeinkommen finanziert, wurde in den USA nie diskutiert. Man stand damals kurz davor, den ersten Menschen auf den Mond zu bringen, Geld spielt keine Rolle. Das Konzept Grundeinkommen wurde aus einer Position des Wollens und der Stärke und nicht aus einer Perspektive des Mangels, wie es bei uns so gerne gesehen wird, diskutiert.“

Das gesamte Interview mit dem Filmemacher ist zu finden unter https://www.filmladen.at/wp-content/uploads/FL_Presseheft_dt_DIN-A4_final.pdf.

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