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Highlights: Gestohlene Geheimnisse und ein vergessener 68er-Protagonist

Es weihnachtet sehr, über die Bildschirme ziehen jetzt wieder die Weihnachtsmärchen, alle Jahre wieder und zum gefühlt tausendsten Male die „Drei Haselnüsse und Aschenbrödel“ – dafür werden Dokumentarfilme jetzt wieder seltener. Es fehlt wohl an Besinnlichkeit. Einige haben wir dennoch gefunden.

So hat das ZDF mal wieder den Mut, einen Dokumentarfilm auszustrahlen, natürlich nach Mitternacht, aber wenigstens einen Film von Belang. „We Steal Secrets: Die WikiLeaks-Geschichte“ von Alex Gibney. Ein Film über die Internet-Enthüllungsplattform WikiLeaks, ihren Gründer Julian Assange und den amerikanischen Soldaten Bradley Manning, der zu ihrem wichtigsten Informanten wurde. .

Der US-Dokumentarist hat in den letzten Jahren kaum ein relevantes Thema ausgelassen. Bekannt wurde er hierzulande mit „Taxi zur Hölle“ über Folter im Gefängnis Bagram in Afghanistan; dafür bekam der Film einen Oscar. Zuletzt war von ihm im Fernsehen zu sehen ein Film über Lance Armstrong und Doping, über Scientology, über Steve Jobs und über James Brown.

In die Kinos kommt ein Film, der gewiss so viel Aufmerksamkeit wie nur möglich verdient: „Aus dem Abseits“ von Simon Brückner. Der Film erzählt die Geschichte des Sozialpsychologen Peter Brückner, eines der führenden Intellektuellen der 68er Bewegung und der Autor des Films ist ein Sohn Simon Brückner. Eine heikle Konstellation und ein rundum gelungener Film, nicht nur für 68er-Nostalgiker, sondern ein Film, der als Propagandist von Zivilcourage unser Zeitgenosse sein müsste. Hier die Kritik.

Aus den Wiederholungsschleifen herauszufischen war in dieser Woche der bereits mehrfach ausgestrahlte „Sound of Heimat“ von Arne Birkenstock und Jan Tengeler (HR, So 06.12.2015, 01.35-03,05) (hier die Kritik) und „Standesgemäß“ von Julia Heinz (SWR, Mi 02.12.2015, 01.40-03.10) (hier die Kritik). Stefan Lambys sehenswertes Porträt von Finanzminister Wolfgang Schäuble, „Schäuble – Macht und Ohnmacht“ ist im RBB noch einmal im Programm, 23.15-00.30 (hier die Kritik)

Noch in den Mediatheken aufzufinden sind aus der Vorwoche noch „Citizen four“ von Laura Poitras über Edward Snowdon (hier die Kritik) und Niko von Glasows humorvoll-ernste Geschichte über Behindertensportler, „Mein Weg nach Olympia“ (hier die Kritik) .

Und alles, was sonst nicht in die Highlights gefunden hat, nicht aus inhaltlichen, sondern allein aus zeitlichen Gründen, ist wenigstens über einen kurzen Hinweis zu finden in der Rubrik „Was sonst noch läuft“.

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